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Durchfallerkrankungen

Von Durchfall (Diarrhö) spricht man, wenn jemand innerhalb von 24 Stunden mindestens dreimal sehr weichen oder flüssigen Stuhlgang hat. Durchfall kann ein Symptom vieler Erkrankungen sein, etwa von Infektionen, Nahrungsmittelvergiftungen oder Tumoren. Es gibt die akute Diarrhö (bis zu zwei Wochen Dauer), die anhaltende (zwei bis vier Wochen) und die chronische Diarrhö (mehr als vier Wochen).

Akuter Durchfall kann versursacht sein durch

  • Darminfektionen

  • Lebensmittelvergiftungen

  • Vergiftung mit Chemikalien

  • Angst, Stress

  • übermäßigen Kaffee- oder Teegenuss

  • Medikamente (zum Beispiel Abführmittel, Antibiotika, Arzneimittel zur Neutralisierung der Magensäure)

  • Gefäßverschluss des Darms

  • Strahlenbehandlung

Die meisten akuten Durchfälle werden von Erregern ausgelöst, allen voran der Norovirus oder Rotavirus, außerdem Clostridium difficile, Campylobacter, Salmonellen oder Yersinien. Daneben gibt es den chronischen Durchfall, der vielerlei Ursachen haben kann, etwa chronisch-entzündliche Erkrankungen (Bauchspeicheldrüsenentzündung, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Reizdarm), Mukoviszidose, Nahrungsmittelunverträglichkeiten (Laktose, Fruktose, Gluten) und Nahrungsmittelallergien, chronischen Alkoholmissbrauch, Tumoren des Verdauungstrakts, Magen-Darm-Operationen, Arzneimittel, eine Überfunktion der Schilddrüse oder Diabetes.

Als Folge des Durchfalls verliert der Körper Flüssigkeit und Elektrolyte. Der Allgemeinzustand verschlechtert sich, Augen, Wangen oder Gesicht fallen ein, Atmung oder Herzschlag sind schneller als normal, die Haut ist nicht mehr elastisch, es kommt zu starkem Durst, Benommenheit, dunklem Urin oder fehlendem Harndrang, Augen, Lippen oder Zunge sind trocken. Ältere Menschen haben manchmal auch Brustschmerzen oder Muskelkrämpfe. Akute, heftige (Brech-)Durchfälle können wegen des Flüssigkeitsverlusts zur Austrocknung (Dehydratation) führen. Damit steigt das Risiko von Kreislaufstörungen, Thrombosen und Embolien oder Nierenversagen. Nach infektiösen Durchfallerkrankungen durch Keime wie Campylobacter, Salmonellen oder Yersinien kann sich unter anderem eine rheumaähnliche Gelenkentzündung entwickeln. Durchfall kann außerdem die Aufnahme von Medikamenten stören.

Die Behandlung von Durchfall ist abhängig von der auslösenden Ursache. Akuter Durchfall ist meistens harmlos und muss nicht medikamentös behandelt werden.

Bei Fieber, starken Bauchschmerzen oder Erbrechen, bei blutigem Stuhl oder dem Verdacht einer Vergiftung sollten Sie aber umgehend zum Arzt gehen. Um ein Kreislaufversagen zu vermeiden, sollte man ebenfalls rechtzeitig zum Arzt gehen bei: starkem, wässrigem Durchfall, wenn der Durchfall länger als drei Tage dauert und die Symptome nicht abnehmen, bei häufigem Erbrechen mit hohem Flüssigkeitsverlust und insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern, bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem und bei älteren Menschen.

Rehydrationslösungen aus Salzen, Mineralstoffen und Traubenzucker sind bei kleinen Kindern und älteren Menschen sowie bei starkem Durchfall sinnvoll, um den Wasser- und Elektrolytverlust auszugleichen. Dazu gibt es fertige Elektrolytmischungen in Apotheken, die nur noch in Wasser aufgelöst werden müssen. Oder man versucht es zunächst mit gezuckertem Tee und Salzgebäck.

Als wirksame Medikamente kommen Racecadotril oder Loperamid infrage. Racecadotril wirkt rasch und spürbar innerhalb von 48 Stunden bei akuten Durchfällen, die von Erregern oder Entzündungen stammen. Racecadotril beruhigt den Darm und kann die Häufigkeit der Toilettengänge verringern, denn es vermindert die Wasser- und Elektrolytausscheidung im Darm und wirkt dadurch rasch dem Durchfall entgegen, ohne dass Verstopfung droht. Es ist gut verträglich und für Säuglinge ab drei Monaten, Kinder und Erwachsene geeignet.

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Quellen gesundheitsinformation.de. Durchfall. 08.02.2023. www.gesundheitsinformation.de/durchfall.html#Behandlung. Letzter Aufruf 13.06.2024. Fachinformation Tiorfan® 10mg/30mg Granulat zur Herstellung einer Suspension. Stand: Juni 2024 Lecomte JM Int J Antimicrob Agents 2000;14:81–87. Apotheken Rundschau. Durchfall (Diarrhö): für Babys und Ältere besonders gefährlich. 25.04.2024. www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/symptome/durchfall-Diarrhö-ursachen-diagnose-therapie-734453.html#und-welche-folgen-kann-er-haben. Letzter Aufruf 13.06.2024.

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